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Prävention


Suchtprävention wird als Teilbereich allgemeiner Gesundheitsförderung verstanden und beschränkt sich nicht auf die Verhinderung von Abhängigkeitserkrankungen, wenngleich der Fokus auf diese Thematik ausgerichtet ist.

 „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit;
ist seelisches, körperliches und geistiges Wohlbefinden“
(1986 Ottawa-Charta –WHO)

 

Die Suchtvorbeugung stellt einen lebenslangen, ganzheitlichen Prozess dar, der eingebettet ist in die Bemühungen für ein sinnerfülltes, gesundes Leben.

Ziel aktueller Suchtprävention ist die Förderung von sozialen und emotionalen Kompetenzen zur Förderung der Lebenszufriedenheit und um lösungsorientiert auf ungünstige Lebensumstände reagieren zu können. Nach diesem Verständnis ist die Suchtprävention eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe, die sich personalkommunikativer und an Strukturen ansetzender Konzepte bedient, um Suchtentwicklung vorzugbeugen und somit menschliche Tragik und langfristig Kosten von Suchterkrankungen zu verhindern oder zu reduzieren.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es in der Suchtprävention zwei Ansätze gibt: Zum einen präventive Maßnahmen, die auf das Verhalten von Menschen ausgerichtet sind (Verhaltensprävention) und zum anderen Interventionen, die auf die Beeinflussung gesellschaftlicher Strukturen zielen (Verhältnisprävention). Erfolgreiche Suchtprävention kann nur durch eine Mischung von Strategien erreicht werden. Die beiden Ansätze sind in ihrer Bedeutung als gleichwertig anzusehen. Die Verhaltens- und Verhältnisprävention sollen sich ergänzen. Maßnahmen orientieren sich an den Begrifflichkeiten, universelle, selektive und indizierte Prävention.

 

  1. Universelle Prävention
    beinhaltet Maßnahmen, die sich entweder an die Allgemeinbevölkerung oder nur an Teilgruppen wenden, um künftige Problemlagen zu verhindern. Dazu gehören Programme zur Reflektion von Konsumverhalten bzw. -einstellung, zur Förderung von Lebenskompetenzen oder massenmediale Kampagnen.
     
  2. Selektive Prävention
    richtet sich an Gruppen mit spezifischen Risikomerkmalen und eine damit verbundene spätere Suchtproblematik (z.B. Schulprobleme, Aufwachsen in suchtbelasteten Familien). Diese Interventionen zielen auf die Verhinderung des Suchtmittelkonsums durch Stärkung von Schutzfaktoren, wie Selbstwertgefühl und Problemlösungsstrategien, sowie Unterstützung im richtigen Umgang mit Risikofaktoren.
     
  3. Indizierte Prävention
    richtet sich an Personen die bereits ein Risikoverhalten etabliert haben, die einem erhöhten Suchtrisiko ausgesetzt sind, aber noch keine Abhängigkeitssymptome aufweisen (z.B. Jugendliche oder junge Erwachsene, die am Wochenende wiederholt exzessiv Alkohol trinken).